Neubau Wohnheim Humanitas Stiftung Horgen

Ein Gebäude vom Anfang des 20. Jahrhunderts! Das aktuelle Wohnhaus wurde vor über 100 Jahren erstellt als evangelisches Töchterinstitut. In den 1970er-Jahren konnte das Gebäude von der Stiftung übernommen und der neuen Nutzung angepasst werden. Badezimmer und Toiletten wurden in die Wohnungen eingebaut, im Estrich entstand eine dritte Wohnetage, zudem wurde ein Lift installiert. Die Struktur des Gebäudes entspricht aber heute noch im Wesentlichen den Räumen, die vor über 100 Jahren für das Töchterinstitut erstellt wurden. In diesem alten Haus leben aktuell 26 Menschen mit einer starken und mehrfachen Behinderung, knapp die Hälfte von ihnen ist auf den Rollstuhl angewiesen. Das Gebäude entspricht in keiner Weise den heutigen Vorstellungen eines Wohnheims für die uns anvertrauten Menschen. Die Räume, Verbindungsgänge und Nasszellen sind veraltet und eng, die Begleitung von Personen mit Bewegungseinschränkungen ist aufwändig und teils unmöglich.

Diese Menschen brauchen ein Daheim, das den Einschränkungen angepasst ist, barrierefrei und mit genug Raum für die Bewohnenden und das Betreuungspersonal. Die aktuell genutzte grosse Küche muss ersetzt werden, damit weiterhin Menschen mit Behinderung bei der Produktion mitarbeiten und die Klientinnen und Klienten von einer gesunden und abwechslungsreichen Küche profitieren können. Das Wohnheim ist auch Arbeitsplatz für Betreuungspersonal, dessen Aufgaben mit älter werdenden Bewohnenden körperlich immer strenger werden. In Zeiten des Arbeitskräftemangels sind attraktive Arbeitsplätze essentiell, um motiviertes Personal zu finden.

Geplant ist ein Neubau neben dem bestehenden Gebäude mit Wohnraum für 44 Bewohnerinnen und Bewohner. Das Gebäude umfasst 4 Etagen mit je zwei Wohnungen für kleine Wohngruppen à 5-6 Personen. Die Räume sind barrierefrei geplant, ein zusätzliches Pflegebad pro Etage ermöglicht den Menschen mit Behinderung Momente der Freude und Entspannung im warmen Wasser. Im Erdgeschoss ist eine Grossküche geplant; deren Ausstattung ermöglicht Menschen mit Behinderung die Mitarbeit im Produktionsprozess. Ebenfalls im Erdgeschoss entsteht ein Saal: Speisesaal über Mittag und Treffpunkt am Abend.

Der Kanton Zürich unterstützt das Bauprojekt mit einer Erhöhung seiner Betriebsbeiträge über mehrere Jahre, was der Stiftung ermöglicht, die notwendigen Hypotheken zu amortisieren.

Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung im Bezirk Horgen erhalten die Möglichkeit, in der Nähe der Familie in einem angepassten Umfeld zu leben und zu arbeiten. Die Wohnräume sind zeitgemäss ausgerüstet und ermöglichen den Menschen ein Zusammenleben in kleinen Wohngruppen. Die Atelierangebote befinden sich in Gehdistanz – unsere Bewohnenden können sich durch den stiftungseigenen und autofreien Park selbständig zu ihren Tagesaktivitäten begeben.

Die Humanitas Stiftung ist die einzige Stiftung mit einem Wohn-, Arbeits- und Freizeitangebot im Bezirk Horgen. Daher ist es wichtig und richtig, dass dieses Projekt von der Humanitas Stiftung umgesetzt wird.