Surprise Strassenfussball 2025 - zurück aufs Spielfeld
Surprise1. Armutsbetroffene und sozial benachteiligte Menschen verfügen in ihrer Region über ein sport-pädagogisches Angebot, welches den Bedürfnissen nach Freizeitgestaltung entspricht und gleichzeitig der persönlich erschwerten Lebenssituation (bspw. Konsum von Suchtmitteln, Depressionen, Fluchterfahrungen) positiv entgegenwirkt. 2. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit sich aktiv im Spiel zu engagieren, sich körperlich auszutoben und den Gruppenprozess selbst mitzubestimmen. 3. Die regelmässige Teilnahme am Training trägt zur Ressourcenstärkung und zur Förderung der Gesundheitskompetenz bei. Der Sport verbessert die eigene Lebensqualität, sowie psychische und physische Fitness. 4. Freiwillige und ehemalige Teilnehmende werden in die Betreuungs- und Organisationsarbeit eingebunden. 5. Im Rahmen der Trainings wird gezielt über gesundheitsförderndes Verhalten informiert (bspw. Ernährung, Konsumhaltung) und auf persönlicher Ebene das Verhalten der Spieler re-flektiert werden.
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Herausforderung
Der Surprise Strassenfussball ist ein erprobtes Projekt. Es bietet jährlich zirka 250 armutsbetroffenen Menschen eine Möglichkeit, ihre körperliche und psychische Gesundheit durch regelmässiges Training in einem integrativen Teamsport zu stärken. Aus dem sozialen Abseits über sportliche Betätigung gestärkt zurück ins Leben: Ein regelmässiger Trainings- und Turnierbetrieb, eine schweizweite Strassenfussball-Liga und die Teilnahme an internationalen Strassenfussballturnieren helfen dabei. Surprise-Mitarbeitende stehen den Fussballer*innen zudem niederschwellig begleitend und beratend zur Seite, wenn es um Fragen und Probleme im Alltag geht. Wo nötig, vernetzen wir mit Fachstellen oder ziehen juristische Hilfe hinzu und dokumentieren die geleisteten Stunden in der jährlichen Sozialbilanz.
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Handlungsbedarf
Armutsbetroffene Menschen befinden sich oft in sozialer Isolation, denn eine Teilhabe an sportlichen und/oder sozialen Aktivitäten ist fast nicht möglich, einerseits aus finanziellen Gründen, anderseits weil sie oft nicht die Kraft und das Selbstvertrauen haben, irgendwo Anschluss zu su-chen und finden. Zudem stammen sie oft aus einem sozioökonomischen Umfeld, welches wenig bewegungsaffin ist. Mit dem Projekt «Strassenfussball» schafft Surprise ein Angebot zur sozialen Teilhabe durch Sport, welches Menschen so aus der gesellschaftlichen Isolation holt und zu Bewegung animiert. Sport fördert zudem nicht nur die physische und psychische Gesundheit, sondern auch Teamgeist, Konfliktfähigkeit und Selbstvertrauen; Eigenschaften also, welche eine positive Wirkung auf den Alltag der Teilnehmer*innen hat, sei es im Job, in der Schule, Abstinenz, Integration u.a. Viele der Strassenfussballer*innen kämpfen auch mit Einsamkeit, psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen.
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Massnahmen
1. Wöchentliche «Walk-in-Trainings» (25 Liga-Herrenteams) in Aarau, Basel, Bellinzona, Bern, Glarus, Luzern, Olten, Tramelan und Zürich 2. Ligabetrieb mit insgesamt mindestens drei öffentlichen und sichtbaren Turnieren in verschiedenen Schweizer Städten 3. Wöchentliche Trainings Sozialer Institutionen aus der Region Basel in der Fussballhalle «Home of Surprise Strassenfussball» in Dornach 4. Regelmässige niederschwellige und kostenfreie Trainings und Aktivitäten für armutsbetroffe-ne und sozial benachteiligte Frauen, inkl. Kinderbetreuung 5. Teilnahme am Homeless World Cup 2025 mit 2 Teams (1 Herren, 1 Frauen) in Oslo 6. Jährlicher Austausch mit den verantwortlichen Coaches (Trainer mit sozialarbeiterischer Funktion) der 20 Ligateams. 7. Sozialarbeiterische Beratung und Begleitung: Surprise-Mitarbeiter*innen stehen den Fussballer*innen niederschwellig begleitend und bera-tend zur Seite, wenn es um Probleme im Alltag geht.
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Kooperationspartner
1. Diverse soziale Institutionen aus der ganzen Schweiz organisieren mit einem eigenen Sportcoach ihr Fussballteam. Während dem ganzen Jahr trainieren die Teams und nehmen an den Turniertagen von Surprise teil. Die Trainings und Turniere bieten den Teilneh-mer*innen ein gut erreichbares und kostenloses Sportangebot und ein Treffpunkt, an wel-chem Betroffene über Teamsport neue Kontakte knüpfen und Zugehörigkeit erleben. 2. 2024 nahmen insgesamt 30 Teams aus sozialen Einrichtungen und Projekten aus Aarau (1x), Basel (11), Bellinzona (1x), Bern (1x), Freiburg im Breisgau (1x), Glarus (2x), Luzern (1x), Olten (2x), Tramelan (2x) und Zürich (8x) an unseren Angeboten teil, 10 Teams mehr als im Vorjahr. In der neu eingeführten Frauenliga spielten fünf Teams (4x Basel, 1x Zürich) mit. 3. Kontakte zu Verbänden und Vereinen: Schweizerischer Fussball Verband (SFV), Nordwestschweizer Fussballverband (FVNWS), Fussballverband Bern/Jura (FVBJ), SAFP (Swiss Association of Player), FC Basel u.a.
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Wirkung
1. Durchmischung und Zusammenhalt Der Strassenfussball fördert die Durchmischung und den inneren Zusammenhalt der unterschiedlichen Teilnehmer*innen. 2. Sensibilisierung zum Thema Armut und soziale Gerechtigkeit: Mit den Ligaturnieren auf öffentlichen Plätzen und den Trainings bringt Surprise Strassenfussball das Thema Armut in die Öffentlichkeit 3. Chancengleichheit und Integration Armut betrifft oft Menschen mit Migrationshintergrund. Das Projekt Strassenfussball fördert die Chancengleichheit und die Integration von sozial benachteiligten und ausgegrenzten Menschen. 4. Sportpädagogisches Angebot: Armutsbetroffene und sozial benachteiligte Menschen erhalten in ihrer Region ein sportpädagogisches Angebot. 5. Förderung des aktiven Engagements: Die Fussballer*innen erhalten die Möglichkeit, sich aktiv im Spiel zu engagieren. 6. Ressourcenstärkung und Verbesserung der Lebensqualität: Die regelmässige Teilnahme am Training trägt zur Förderung der Gesundheit bei.
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Besondere Qualität des Projekts;
Eignung der OrganisationDie Vision des Vereins Surprise ist eine Schweiz ohne Armut und soziale Ausgrenzung. Dafür begleiten und befähigen wir sozial benachteiligte und armutsbetroffene Menschen, schaffen Erwerbsmöglichkeiten, machen gesellschaftliche Teilhabe wahr und leben Vielfalt, und sensibilisieren zu Themen der Armut und Ungleichheit und beziehen Stellung. Es gibt in der Schweiz kein so umfangreiches Sportangebot für Menschen, welche aus diversen Gründen am sozialen Rand der Gesellschaft stehen. Speziell ist die Diversität der Teilnehmer*innen. Nicht nur armutsbetroffene Menschen, sondern auch Menschen mit Sucht- oder psychischen Erkrankungen, Fluchterfahrungen, etc. sind bei uns teilnahmeberechtigt. Zudem ist der Faktor, dass Frauen und Männer an den gleichen Angeboten partizipieren können und dass die Altersspanne von 16 - 65+ reicht, einmalig in der Schweiz.